Geschichte

Würenlingen als nördlichste Gemeinde im Bezirk Baden ist erstmals 828 urkundlich erwähnt. Der erstmals auftauchende Name der damaligen Siedlung “Wirnaningum“ ist alemannischer Herkunft. Erst seit Beginn des 19. Jahrhunderts ist die heutige Schreibweise allgemein gebräuchlich geworden. Das Dorfarchiv umfasst eine der grössten dörflichen Urkundensammlungen aargauischer Gemeinden.

Würenlingen liegt eingebettet zwischen dem Siggenbergausläufer und der Aare. Die renovierte Kirche St. Michael überragt das Dorf und ist von weither sichtbar. Die früher rein katholische Gemeinde hat sich mit der Industrialisierung verändert, und heute wohnen noch rund 34.71 % Katholiken in der Gemeinde. Von den 5'172 Einwohnerinnen und Einwohnern sind 1‘425 Ausländerinnen und Ausländer (Stand September 2024).

Die früher weitgehend landwirtschaftlich orientierte Bevölkerung hat sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich gewandelt und heute sind noch 6 grössere Landwirtschaftsbetriebe geblieben. Der landwirtschaftliche Kleinbetriebscharakter ist im Dorf noch gut sichtbar, findet man doch neben dem Wohnhaus noch häufig die angebaute Kleinscheune.

Um das Jahr 1680 gründete Würenlingen eine eigene Schule, vorher absolvierten die Würenlinger Kinder die Schule in Klingnau. Das erste Schulhaus wurde 1810 gekauft. Im Jahre 1883 wurde die „Mittelschule“ eröffnet und 1931 die Sekundarschule. Die Bezirk­schüler besuchen die Schulen von Endingen oder Turgi. Heute haben wir das Schulzentrum Dorf, das Schulzentrum Weissenstein und Tannenweg. Die Kindergärten befinden sich dezentral an der Gartenstrasse, im Weissenstein und Tannenweg.

Für Sport und Kultur stehen die Turnhalle Gartenstrasse, die Mehrzweckhalle Weissenstein und die Sporthalle Tannenweg offen. Im Betriebsgebäude bei den Fussballfeldern im Kuhgässli steht der Jugend ein Raum zur Verfügung.

Die Gemeinde denkt jedoch nicht nur an die jüngere Generation, auch die älteren Dorfbewohner sind ihr ein besonderes Anliegen. 1992 wurde das Alters- und Pflegeheim eingeweiht. Heute wird das Heim von der WirnaVita AG betrieben.

Die Industrialisierung hat viele Betriebe ins ideal gelegene Industriegebiet, abgetrennt vom Wohngebiet, gezogen und ein grosses Gewerbe hervorgebracht. Neben dem Paul-Scherrer-Institut sind als grössere Industriebetriebe die Holcim (Schweiz) AG Zementwerk, Aarvia AG (Bauunternehmung), Rotho Kunststoff AG, Schwarz AG (Feinblechtechnik), ZWILAG Zwischenlager Würenlingen AG zu erwähnen. Das Gewerbe mit vielen Klein- und Mittelbetrieben umfasst neben sehr vielen bauorientierten Betrieben auch eine der grössten Rebschulen der Schweiz. Würenlingen weist mehr Arbeitsplätze auf, als Arbeitskräfte in der Gemeinde wohnen. (ca. 3000 Arbeitsplätze und ca. 200 Lehrstellen).

Die Würenlinger Gastronomie lädt zum Schlemmen und zu einem Glas Würenlinger Rebensaft ein. Die Würenlinger Dorfläden und das Einkaufszentrum Aarepark bieten ein umfassendes Angebot an.

Verkehrsmässig ist die Gemeinde an das Bahnnetz mit dem Bahnhof Siggenthal-Würenlingen angeschlossen und wird mit Postautokursen bedient. Die Kantonsstrassen Baden-Koblenz und Brugg-Bad Zurzach ermöglichen einen guten Verkehr mit den Regionalzentren Baden, Brugg und Bad Zurzach.

Das politische Geschehen wird von den Ortsparteien die Mitte, FDP und SVP getragen. Das Vereinsleben in Würenlingen gedeiht, bei vielen aktiven Vereinen, vorzüglich. Der jährlich erscheinende Vereinsführer und Veranstaltungskalender enthält die wichtigsten Informationen. An dieser Stelle sei stellvertretend für alle Festaktivitäten die Würenlinger Fasnacht, mit ihrem grossen Fasnachtsumzug am Fasnachtssonntag, erwähnt.


Würenlinger Bücher

Über Würenlingen sind folgende Bücher erschienen, welche bei der Einwohnerdienste oder via Online-Schalter bezogen werden können:

Würenlingen 2003 - Dorf und Gemeinde im Zeichen der Zeit
von Arthur Schneider

Geschichte von Würenlingen
von Fridolin Meier

Erinnerungen an das Jubiläumsjahr 1980
von Arthur Schneider